Kniescheibenluxation / Patellaluxation

Gleitet die Kniescheibe nicht mittig in der Kniescheibenrinne, so kann zu einer seitlichen Kniescheibenluxation(Patellaluxation) kommen. Bei der Kniescheibenluxation verschiebt sich die Kniescheibe regelmäßig zur Aussenseite des Gelenkes.

Symptome

Wir unterscheiden zwischen der oft nur einmaligen traumatischen Patellaluxation und der meist anlagebedingten habituellen Patellaluxation.

Ursachen

Bei der traumatischen Patellaluxation kommt es vor allem bei  Verdrehtraumata zu einer Verschiebung der Kniescheibe nach außen. Das Zurückschnappen der Kniescheibe führt regelmäßig zu einem zweiten „Schnappgefühl“. Da der Quadrizepsmuskel bei einer frischen Patellaluxation das Knie nicht mehr stabilisieren kann, führt eine Patellaluxation regelmäßig zu einem Sturz als Folge. Bei der Erstluxation tritt meist ein Bluterguss im Gelenk (Hämarthros) auf.

Therapie

Leichtere Subluxationen der Kniescheibe, d.h. ein Verkippen der Kniescheibe an den Rand des Gleitlagers und einmalige, traumatische Patellaluxationen können konservativ behandelt werden. Dazu gehört Krankengymnastik mit Kräftigung des Vastus medialis Muskels, der die Kniescheibe zentriert. Zusätzlich werden oft spezielle Knieorthesen verordnet, die ebenfalls die Kniescheibe in der ersten Vernarbungsphase stabilisieren.

Die habituelle Patellaluxation führt in der Regel zu ausgeprägtem Verschleiß/Arthrose des Kniescheibenknorpels (Retropatellararthrose). Sie muss daher in aller Regel operativ versorgt werden.  Sind die Rückhaltebänder nur unwesentlich überdehnt, so ist eine außenseitige Kapseldurchtrennung (lateral Release) in Kombination mit innenseitiger Raffung der Rückhaltebänder der Kniescheibe (mediale Bandraffung) möglich. Im Falle einer chronischen Patellaluxation wird heute jedoch einer Ersatzplastik der Kniescheibenbänder (MPFL-Plastik) der Vorzug gegeben.

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